Neuer Geldgeber: Tesla-Investor soll Digitalspedition Sennder börsenreif machen

Die Firma will schneller als geplant die Umsatzmilliarde knacken und an die Börse. Helfen sollen Übernahmen und Baillie Gifford, dessen Geld schon in Tesla, Amazon und Auto1 steckt.

Ein prominenter Kapitalgeber soll die Berliner Digitalspedition Sennder börsenreif machen. Im Investorenkreis habe noch jemand gefehlt, „der uns bei der Vorbereitung auf den IPO unterstützt“, sagt der Chef und Mitgründer David Nothacker. Das übernimmt nun Baillie Gifford. Der Einstieg des britischen Investors von Tesla, Amazon und Auto1 bringt eine Finanzierung von 66 Millionen Euro mit sich.

Die Nachricht ist doppelt überraschend. Der Spezialist für digitale Logistik um Lkw-Komplettladungen hat erst vor etwa fünf Monaten seinen Einhorn-Status verkündet: Nach einer Finanzierungsrunde von gut 130 Millionen Euro wurde er mit 1,1 Milliarden Euro bewertet. Zudem war der Börsengang bisher für 2023 bis 2025 geplant – wenn Sennder eine Milliarde Euro Umsatz erzielt. Jetzt könnte das schneller gehen: „Über unsere Akquisitionsstrategie haben wir die Möglichkeit, noch schneller zu wachsen“, sagt Nothacker:

Mit Innroute, Everoad, Uber Freight Europe und Cars&Cargo hat Sennder in drei Jahren vier Unternehmen gekauft. Außerdem haben die Berliner ein Joint Venture mit der italienischen Poste Italiane gegründet. Bedenkt man, wie schwierig schon die Fusion zweier Unternehmen oft ist, wird klar: Es ist ein andauernder Kraftakt, aber das Unternehmen will genau so weitermachen.

Ob Fernbusse, Lieferdienste oder E-Scooter – in vielen umkämpften Märkten gilt: kaufen oder gekauft werden. Die wagniskapitalfinanzierten Wettbewerber bekämpfen sich, bis der Finanzstärkste die Schwächeren schluckt. So ging das deutsche Roller-Start-up Circ vergangenes Jahr an den kalifornischen Konkurrenten Bird. Flixbus wurde erst durch die Übernahme von MeinFernbus vor sechs Jahren zum unbestrittenen Marktführer. Und der Dax-Konzern Delivery Hero ist das Ergebnis einer weltweiten Einkaufstour.

Sennder hat sich neben jungen Digitalunternehmen aus Europa den Ableger des US-Konzerns Uber einverleibt und ein kleines traditionelles Speditionsgeschäft. So hat es sich zur größten Digitalspedition Europas entwickelt. Weitere Akquisitionen sollen folgen.

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